Eine Ortschaft, die einen so schönen Namen wie Bieździedza trägt, muss einzigartig sein. In der Tat ist es auch so, eindeutig zeugt davon die Geschichte dieser Siedlung. Dokumente der Benediktiner Äbte aus Tyniec (in der Nähe von Krakau) erwähnen sie bereits im 12. Jahrhundert. Es ist eines der ältesten Dörfer im Karpatenvorgebirge. Der Ort, an dem sich heute die historische Kirche befindet, wurde seit Jahrhunderten für religiöse Praktiken genutzt. In den ältesten Zeiten wurden dort, umgeben von einem Kreis aus alten Eichen, die Toten begraben. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass ein solcher Kreis auch in vorchristlichen Zeiten seine Bedeutung hatte und nach Eintritt der neuen religiösen Ordnung, dieser für die neuen Rituale übernommen wurde. Die Pfarrei wurde im Jahr 1326 gegründet, sechs Jahre zuvor entstand dort eine winzige Kirche, die von den Rittern der Familie Helwig gestiftet wurde. Die Kirche stand ungefähr 50 Jahre und dann zerstörte sie ein Feuer. Ein ähnliches Schicksal ist auch im Jahr 1400 ihrer Nachfolgerin widerfahren. Die Eigentümer des Gutsbesitzes gaben jedoch nicht auf und finanzierten in den Jahren 1402 und 1409 den Bau einer neuen Kirche, die dann 1453 eingeweiht wurde. In späteren Jahrhunderten hatten diese Ländereien viele verschiedene Eigentümer.

Im Jahr1879 kam es erneut zu dramatischen Ereignissen und ein Feuer zerstörte zum dritten Mal die Kirche in Bieździedza. Diesmal geschah es während der Renovierung des hölzernen Glockenreiters. Das Feuer zerstörte die Altäre, Gemälde, Archive, den Chor, die Kanzel, Wandteppiche und Fahnen. Die Temperatur war so hoch, dass auch das Taufbecken aus Bronze geschmolzen ist.

Viele der genannten Gegenstände konnten leider in keinerlei Weise wiederhergestellt oder rekonstruiert werden. Die Mauern waren glücklicherweise ausreichend vollständig genug erhalten geblieben, um die Kirche mit beträchtlicher Hilfe der Gemeindemitglieder wiederaufzubauen. In dieser Zeit wurden Messen auf dem nahegelegenen Friedhof abgehalten.

Heute entzückt die fast sieben Jahrhunderte alte Kirche Pilger aus aller Welt. Dieses gotische Steingebäude ist eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Karpatenvorland.

Derzeitig können wir, die aus dem Jahr 1880 stammende und im neugotischen Stil gehaltene Innenausstattung, bewundern. Bemerkenswert ist das Gemälde „Kreuzabnahme“ von 1916 und die Kapelle der Familie Romer mit interessanten Grabschriften. Jede der Steintafeln ist einem anderen Familienmitglied gewidmet. Bis heute sind die Kreuzwegstationen, Kronleuchter und Gemälde aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben.