Die Kirche, die wir heute bewundern – ist ein weitere – die an dieser Stelle steht. Die erste Erwähnung über eine Kirche in Narew stammt aus dem Jahr 1560. Im Zuge der damaligen Bodenreform, unter dem Namen „pomiara włóczna „, wurden auch die Ländereien der Grundbesitzer registriert. Im Katasterbuch von Stanisław Dziewiałtowski ist eine orthodoxe Kirche aufgeführt. Etwa vier Jahrzehnte nach der Union von Brest wurde auch die Gemeinde lateinisiert. Dies beeinflussten auch die Einrichtung und Verzierung des Gebäudes. Während der unierten Zeit verfiel sie im Laufe der Jahre und im 18. Jahrhundert war es notwendig, eine neue Kirche zu bauen, die bereits für den unierten Ritus vorbereitet wäre. Diese blieb bis in die 1880er Jahre bestehen. Sie wurde auf den Friedhof in Narew versetzt, und an ihrer Stelle ist eine dritte Kirche entstanden – eine orthodoxe.

Als die Ortschaft 1915 im Zuge der Flüchtlingswelle (polnisch bieżeństwo) fast vollständig entvölkert wurde, packte man das Kirchenmobiliar zusammen und transportierte es tief nach Russland. Die gesamte Ikonostase erlitt ein ähnliches Schicksal. Leider sind die alten Kunstwerke nie an die Ursprungsgemeinde zurückgekehrt.

Im Jahr 1918 wurden die Türen der Kirche wieder geöffnet und seit dieser Zeit empfängt sie die Gläubigen.

Die Kirche ist orientiert und auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes errichtet worden. Aus der Ferne ist die Kirche an ihrer schönen blauen Farbe leicht zu erkennen. Nach einem Brand im Jahr 1990 wurde das Gebäude renoviert und das Innere neu ausgestattet. Heute beeindruckt die Kirche mit einer wunderschönen dreistöckigen Ikonostase und einer sensationellen Akustik. Wenn möglich, lohnt sich ein Besuch während des Gottesdienstes oder an einem Feiertag, um die ergreifenden Klänge alter sakraler Chorgesänge zu hören.