Das Gotteshaus wurde 1630-31 erbaut und seine Fertigstellung ist durch eine Steininschrift in Altkirchenslawisch dokumentiert. Seine Bedeutung für die Gläubigen nahm im folgenden Jahrhundert erheblich zu, als hier eine Erscheinung der Jungfrau Maria stattfand. Die Ikone, die „Starokornińska“ genannt wird, ist sowohl in der unierten als auch in der orthodoxen Tradition ein anerkanntes Wunder. Dank der Ikone wurde der Ort zu einem Wallfahrtsort, die Priester, die ihn verwalteten, konnten auf die großzügige Unterstützung der Mächtigen und Einflussreichen zählen. Leider stellte sich bald nach der Aufstellung der Ikone in der Kirche heraus, dass das Gebäude in einem schlechten Zustand ist und keine Sicherheit für das wundertätige Bild und die Pilger bietet. Daher wurde beschlossen, eine neue Kirche zu bauen, die im dritten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts fertiggestellt wurde. Das neue Bauwerk bestand bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, als sein technischer Zustand die Durchführung von Gottesdiensten nicht mehr zuließ, so dass ein neues errichtet wurde, das denselben Namen erhielt. Das Gebäude überdauerte die Massenfluchten (polnisch bieżeństwo) der Gläubigen von 1915, nach dem Ersten Weltkrieg hat es die staatliche Forstverwaltung übernommen und 1940 wurde es wieder zur Pfarrkirche.

Heute bezaubert die Kirche durch ihre Leichtigkeit, die durch das Himmelblau noch unterstrichen wird. Die Farbe der Kirchen ist eine symbolische Form der Annäherung an Gott und ein Hinweis darauf, dass die Gläubigen mit ihrer Hilfe für die richtige Ausrichtung ihres Lebens und das, was danach kommt, sorgen können. Das Innere ist einen Blick wert, denn es verbirgt eine wunderschöne, historische Ikonostase, deren Autor Jegor Mołokin aus Vilnius war.

Bei einem Besuch in Stary Kornín sollte man sich auch die Zeit nehmen, die zweite historische Kirche zu besichtigen, die sich in der Nähe befindet. Die Sankt Anna Kirche stammt aus dem 18. Jahrhundert, wurde aber im Laufe der Jahre mehrmals umgebaut. Die Gemeindemitglieder nennen sie die „kleine Kirche“ (im Gegensatz zu der großen, die dem heiligen Erzengel Michael gewidmet ist). Sie ist einen Besuch wert vor allem am Fest der Geburt der heiligen Anna und der Empfängnis der Mutter Gottes, während der Feierlichkeiten, die zu dieser Zeit stattfinden.