BONARÓWKA - Die orthodoxe Kirche der Obhut Mariens
Bei der Betrachtung der Kirchenräume fallen gleich die polychromen Fassungen von Paweł Bogdański auf. Die Familie Bogdański wird heute als „Clan“ der Maler bezeichnet, ihre Arbeiten werden von Kunstsammlern sehr hochgeschätzt.
Die orthodoxe Kirche
IN BONARÓWKA
Bonarówka ist eine kleine Ortschaft in der Woiwodschaft Karpatenvorland. Wir kommen hierhin, wenn wir von Krosno in Richtung Strzyżów und Żyznów fahren. Vor Ort muss man unbedingt die griechisch-katholische Kirche der Obhut Mariens besuchen. Das Gotteshaus wurde in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaut und im 19. Jahrhundert unter der Leitung des Zimmermanns Jan Lisko umgebaut. Der zuvor dreigeteilte Bau wurde zur Kirche mit einem Kirchenschiff und einem Turm mit Weibervorhalle (polnisch Babiniec). Was ist das? Im Altpolnischen war dies die Bezeichnung für einen Kirchenraum, der für bettelnde Frauen vorgesehen war. Es war auch der Ort, an dem Ungläubige, Ketzer und Juden sich aufhalten durften, wenn sie eine Predigt oder Katechese hören wollten. In Synagogen und orthodoxen Kirchen ist es ein Kirchenraum, der für Frauen und weibliches Dienstpersonal abgetrennt war.
Bei der Betrachtung der Kirchenräume fallen gleich die polychromen Fassungen von Paweł Bogdański auf. Die Familie Bogdański wird heute als „Clan“ der Maler bezeichnet, ihre Arbeiten werden von Kunstsammlern sehr hochgeschätzt. Diese Tradition wurde von Józef Bogdański (1801-1884), der aus einer Adelsfamilie stammte, begonnen und der unter anderem die Ikonostase der Kirche in Sukowate bei Lesko, polychromen Fassungen und Ikonostasen in folgenden Kirchen: Ropki bei Gorlice, Snietnica, Świątkowska Mała, Tyrawa Solna, Siemuszowa, in der Pfarrgemeinde in Krościenko Wyżne, Jaśliska und in Lalin bei Sanok anfertigte.
Sein Sohn, der bereits erwähnte Paweł, trat in die Fußstapfen seines Vaters, seine Werke sind in vielen Kirchen der Region wiederzufinden. Zu den bekanntesten zählen das Gemälde „Ecce Homo“ (einst in der Kapelle in Liszna, heute im Freilichtmuseum in Sanok), die Ikone „Das letzte Abendmahl“ für die orthodoxe Kirche in Wańkowa (heute in demselben Freilichtmuseum) und die Ikonostase in Trzciana bei Dukla. Die Maltradition wurde in der Familie auch durch die nächsten Generationen gepflegt.
Der Altarraum in Bonarówka wurde von einem ukrainischen Künstler – Paweł Zaporowski – verziert. Derzeitig ist die Kirche eine Filialkirche der römisch-katholischen Pfarrgemeinde in Żyznów. Unweit des Gotteshauses befindet sich ein zauberhafter historischer Friedhof. Es lohnt sich hier etwas zu verweilen, denn von den 38 Grabmälern stammt das älteste aus dem Jahr 1902.
Quelle:
BONARÓWKA - Die orthodoxe Kirche der Obhut Mariens
Kofinanziert vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe aus dem Kulturförderungsfonds