MĘCINA WIELKA - Die Orthodoxe St.-Cosmas-und-Damian-Kirche
Die heutige Holzkirche war 1915 Zeuge der blutigen Kämpfe zwischen der österreichischen und russischen Armee. Auch das Gebäude selbst hat sehr während der Kriegshandlungen gelitten.
Die Orthodoxe Kirche
IN MĘCINA WIELKA
Diese charmante orthodoxe Holzkirche ist eine weitere Station auf dem Pfad der Holzkirchen in Kleinpolen. Obwohl der Sakralbau perfekt in diese Sammlung passt, hat er auch seine individuellen und originellen Merkmale.
Die Kirche wurde 1807 errichtet, jedoch eine orthodoxe Gemeinde befand sich hier schon seit 1546. Bereits damals stand in Męcina Wielka eine orthodoxe Holzkirche, aber leider sind bis heute keine Quellen mit ihren Bildern oder Beschreibungen erhalten geblieben. Die heutige Holzkirche war 1915 Zeuge der blutigen Kämpfe zwischen der österreichischen und russischen Armee. Auch das Gebäude selbst hat sehr während der Kriegshandlungen gelitten. Seine sakrale Nutzung konnte später dank dem Engagement der örtlichen Gläubigengemeinschaft wiederhergestellt werden – 1930 bauten die Einwohner von Męcina Wielka, Wapienny und Pstrążny gemeinsam die Kirche wieder auf.
Zu dieser Zeit wurde auch die Gebäudeform geändert – das Hauptgebäude bekam eine Sakristei und eine Vorhalle. Weitere Arbeiten umfassten das Dach, die Blechbedeckung veränderte die Form der Helme über dem Vorraum und dem Kirchenschiff. Die polychrome Farbfassung in der Kirche ist Ilia Decyk aus Sambir zu verdanken. Den Namen dieses Künstlers sollte man sich merken, er restaurierte auch die Ikonostase in der Kirche des Erzengels Michael in Smolnik – diese steht auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.
Die Aktion Weichsel (poln. Akcja Wisła) änderte das Schicksal der Pfarrei. Die Zwangsumsiedlung der ukrainischen Bevölkerung, der Bojken, Dolinen, Lemken und der gemischten polnisch-ukrainischen Familien sollte die UPA (Ukrainische Aufstandsarmee) daran verhindern, neue Partisanen zu rekrutieren. Sie trug auch zur Entvölkerung orthodoxer Pfarrgemeinden bei. 1951 wurde die orthodoxe St.-Cosmas-und-Damian-Kirche in Męcina Wielka von den Katholiken übernommen, die hier ihre Gemeinde gründeten. Derzeit trägt die Pfarrei den Namen Unserer Lieben Frau der Königin von Polen.
Die charmante Kirche hat eine ostseitige Ausrichtung, d.h. ihr Hauptaltar ist nach Osten orientiert. Von dieser Richtung soll Jesus Christus während des Jüngsten Gerichts wiederkehren. Charakteristisch ist der massive Turm mit einer Säulen- und Rahmenstruktur. An seinen Seiten entstand durch das Platzieren von leichten Holzwänden unter einer breiten Traufe zusätzlicher Raum. In Bauernhäusern wurden ebenfalls solche Konstruktionen (poln. zachaty) verwendet, um Stroh und Heu zu lagern, wodurch die Häuser besser isoliert werden konnten. Kirchen der Lemken in den Niederen Beskiden wurden ebenfalls mit dieser Konstruktion ausgestattet – anscheinend hat sie sich während des strengen Winters bewährt.
Beachtenswert ist im Innenraum der Kirche die Ikonostase aus dem 19. Jahrhundert. Derzeit spielt sie aufgrund des katholischen Charakters der Kirche nur eine dekorative Funktion. Werfen Sie unbedingt einen Blick auf die Ikonen. Der Zyklus stellt die 12 großen Kirchenfeiertage in der byzantinischen Tradition dar.
Quelle:
MĘCINA WIELKA - Die Orthodoxe St.-Cosmas-und-Damian-Kirche
Kofinanziert vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe aus dem Kulturförderungsfonds