PUCHŁY - Die orthodoxe Kirche der Obhut Mariens
Die orthodoxe Kirche
IN PUCHŁY
Diese Kirche ist auf der sakralen Landkarte der Region auch wegen ihrer wichtigen Rolle im Marienkult etwas Besonderes. Es gibt eine Ikone der Mutter Gottes der Fürsorge. Ihr Fest, Pokrowa genannt, hat heidnische Ursprünge. Die Ostslawen feierten damit den Abschluss der im Herbst stattfindenden Feldarbeiten. Es war die Zeit, in der sich die jungen Menschen ausruhten (polnisch „pierzaczki“ genannt – Federrupfen), und eine beliebte Zeit für die Eheschließung bzw. die Heiratsvermittlung. Der Ikone Unserer Lieben Frau der Fürsorge werden wundertätige Eigenschaften zugeschrieben. Das heutige Bild in der Kirche stammt aus dem Jahr 1781, da das vorherige leider durch einen Brand zerstört wurde. Die Ikone Pokrow stellt die Mutter Gottes mit einer Krone und einem Faltenkleid dar. Sie steht auf einer Wolke über der Welt, was ihre Fürsorge für die gesamte Menschheit symbolisiert. Unter ihr sind Vertreter verschiedener Stände abgebildet: der Herrscher, der Adel, der Klerus und die Mönche.
Der Kult der Mutter Gottes der Fürsorge war im Dorf Puchły bereits im 16. Jahrhundert fest etabliert. Eine damals sehr verbreitete Legende besagt, dass an der Stelle, an der heute die orthodoxe Kirche steht, ein alter Mann lebte, der an geschwollenen Beinen litt. Während er betete, sah er angeblich ein wundersames Bild auf einem der Bäume und gleichzeitig verschwanden seine Beschwerden. Der Ort wurde Puchły genannt, eben wegen der Schwellungen. „Opuchli“ bedeutet im lokalen Dialekt geschwollene Beine. Eine andere Legende erzählt von orthodoxen Bauern, die um Hilfe beim Beten baten, weil der örtliche Gutsherr sie zwingen wollte, zum griechisch-katholischen Glauben zu konvertieren. Ein wundertätiges Bild sollte den Versammelten erschienen sein und bald darauf starb der Gutsherr. Darüber hinaus soll seine ruhelose Seele in Form eines Gespenstes durch die Gegend umherwandern und an Kreuzungen im Walde spuken. Einige Forscher weisen darauf hin, dass die vielen Legenden und Mythen, die die Identität dieses Ortes stärken, ein Zeichen dafür sind, dass es möglicherweise einen starken heidnischen Kult in dieser Umgebung gegeben hat. Eine der wirksamsten Möglichkeiten, eine neue Tradition zu verankern, sind Geschichten.
In den Kriegsjahren wurde das Gotteshaus verwüstet, das Dach beschädigt und die Kuppeln zerstört. Glücklicherweise war es in den folgenden Dekaden möglich, das Gebäude nach und nach zu renovieren und neu auszustatten. Darüber hinaus wurden ein Wirtschaftsgebäude und ein Psalmistenhaus hinzugefügt.
PUCHŁY - Die orthodoxe Kirche der Obhut Mariens
Kofinanziert vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe aus dem Kulturförderungsfonds