BLIZNE - Die Allerheiligenkirche (UNESCO)
Die orthodoxe Kirche
IN BLIZNE
Ihr Ursprung geht auf das 14. Jahrhundert zurück, als sie im Jahr 1366 von König Kasimir dem Großen gegründet wurde. Im darauffolgenden Jahrhundert wurde dort eine Kirche gebaut, die auch heute noch (nach Umbauten und Renovierungen) Gläubige und Pilger willkommen heißt. Nach den ältesten Aufzeichnungen wurde sie im 14. oder 15. Jahrhundert errichtet. Die frühesten Erwähnungen des Bestehens einer Pfarrgemeinde in Blizne gehen auf das Jahr 1470 zurück.
Die Kirche wurde aus behauenem Tannenholz gebaut. Dabei wurde eine damals übliche Blockbohlenbauweise verwendet. Die gesamte Konstruktion ist auf einem Eichenfundament aufgebaut. Das quadratische Hauptschiff ist mit einem schmaleren Altarraum verbunden und hat zwei Eingänge, einen von Westen und einen von Süden. Die meisten Fenster wurden auf der Südseite des Gebäudes verteilt, um möglichst viel Tageslicht hineinzulassen. Ihre schöne spätgotische Form ist bis heute erhalten geblieben. Das Dach der Kirche ist ebenfalls interessant und charakteristisch. Das Skelett, d.h. das Dachtragwerk, wurde in einer besonderen Bauweise (der Orchideenbauweise – polnisch więźba storczykowa) hergestellt. Der Name kommt von den Säulen, die an den Tragbalken oder an einem durchgehenden Fundament aufgehängt sind, wenn es mehr als einen gibt.
Bereits im 16. Jahrhundert gab es erste Veränderungen an der Konstruktion. Ein Glockenturm wurde hinzugefügt, der sicherlich auch als Wachturm diente. Im 17. Jahrhundert wurde das umliegende Gebiet häufig von tatarischen Truppen überfallen. Dazu gibt es eine interessante Legende: Bei einem dieser Angriffe sollen die Einwohner des Dorfes in die Kirche geflüchtet sein. Obwohl die Tataren geschlagen wurden, nahmen sie 60 Personen gefangen. Diese hatten aber Glück, weil sie vom heiligen Erzengel Michael befreit wurden, der auch die Täter verjagte. Der Legende nach geschah dies auf dem benachbarten Hügel, auf dem heute noch eine dem heiligen Michael geweihte Kapelle steht.
Im 17. Jahrhundert wurde das Dach der Kirche um einen Turm und um einen Bogengang erweitert, d. h. um Arkaden, die von Pfeilern gestützt und mit einem Pultdach bedeckt wurden. Im Laufe der Jahre wurde der Haupteingang vergrößert. Die Renovierung der Kirche im 19. Jahrhundert veränderte ihre Form. Der Bogengang wurde abgerissen und die Außenwände mit Schindeln verschalt. Die Sakristei wurde erhöht und der Südeingang mit einer Vorhalle versehen.
Im Inneren der Kirche sind die polychromen Wandmalereien besonders beeindruckend. Die ältesten Teile stammen aus dem Jahr 1549. Andere weisen den fortlaufenden Prozess der Übermalung und der gestalterischen Veränderungen in den Jahren 1649 und 1700 auf. Dank der Arbeit von KonservatorInnen im Jahre 2000-01 konnten diese Kunstschätze vor der Zerstörung bewahrt werden.
Worauf sollte man noch achten? Sicherlich auf den Hauptaltar aus dem Jahr 1700. Hier befindet sich ein Gemälde mit der Anbetung der Jungfrau Maria. In einem der beiden barocken Seitenaltäre (beide aus dem 17. Jahrhundert) ist eine Madonnenstatue erhalten geblieben. Sie stammt aus den Jahren 1515-1520 und wurde nach einem Stich des weltberühmten Meisters Albrecht Dürer angefertigt.
Weitere Kostbarkeiten der Kirche sind die Spätrenaissancekanzel von 1604, der Regenbogenbalken mit der Passionsgruppe im Barockstil und das hölzerne Taufbecken aus dem 18. Jahrhundert.