OWCZARY - Die orthodoxe Kirche der Obhut Mariens (UNESCO)
Die Orthodoxe Kirche
IN OWCZARY
Die griechisch-katholische Kirche wurde an der Stelle ihrer Vorgängerin, die durch den sumpfigen Boden beschädigt wurde, errichtet. In der früheren Kirche versammelten sich die Gemeindemitglieder seit ungefähr 1420. Etwa ein halbes Jahrhundert nach dem Bau, erfolgte ein gründlicher Umbau der Kirche der Obhut Mariens, 1710 wurden eine Sakristei und 1783 ein Holzturm hinzugefügt. Die traditionelle Dreiteilung des Gebäudes (Weibervorhalle, Kirchenschiff und Altarraum) blieben bis 1870 erhalten. Dann wurde die Vorhalle auf die Breite des Kirchenschiffs erweitert. Jedoch außen kann ein geschultes Auge noch heute Spuren dieser dreiteiligen Gliederung an der Gebäudeform erkennen.
Vor dem Krieg war Rychwałd mit über 900 Einwohnern eins der größten Zentren der Lemken in der Region. Nach der sogenannten Aktion „Weichsel“ (akcja „Wisła”) ging die Kirche in die Hände der Katholiken über und wurde zu einer Filiale der Pfarrgemeinde in Sękowa. Als in den fünfziger Jahren einige Ausgesiedelte in diese Gebiete zurückkehrten, wurden gelegentlich auch griechisch-katholische Messen gehalten, die seit 1988 hier regelmäßig stattfinden.
Die gegenwärtige Form der orientierten, orthodoxen Kirche ist das Ergebnis zahlreicher Änderungen am früheren Bau, was zum Verlust der ursprünglichen Dreiteilung des Gebäudes führte. Derzeitig ist der Altarraum der kleinste Teil und steht im Kontrast zum geräumigen Kirchenschiff. Von außen sind die Wände mit Schindeln und im unteren Teil mit Brettern verkleidet.
Im Inneren fällt sofort ein Steinboden aus Fliesen auf. Die polychromen Fassungen, die die Kirche innen schmücken, wurde zur 950-Jahr-Feier der Taufe der Rus1938 angefertigt. Wenn man sich in der Kirche umschaut, sollte man auch nach Oben blicken, wo auf den Kuppelgewölben eine Taube, die den Heiligen Geist symbolisieren und vier Cherubinen zu sehen sind. Ebenso interessant ist das illusionistische Opaion, das das Himmelslicht ins Innere hereinfallen lässt.
Der größte Teil der Ikonostase ist wahrscheinlich das Werk von Jan Medycki und stammt aus dem Jahr 1712. Es lohnt sich aber die Innenausstattung, d.h. Ikonen, Gemälde und Medaillons in verschiedenen Teilen genauer zu bewundern. Die sonstigen Kunstwerke wurden bisher nicht identifiziert, obwohl sie wahrscheinlich aus dem Jahr 1756 stammen. Interessantes ist auch in den Seitenaltären zu entdecken. In dem kleineren Altar finden wir eine Ikone des Lehrenden Christus aus dem 17. Jahrhundert vor, und in den Seitenaltären – im Nordaltar befindet sich die Ikone Muttergottes mit dem Kinde und im Südaltar die Ikone des hl. Nikolai.
Auch ein Spaziergang um die Kirche bietet sehenswertes, wie die alte Umzäunung von 1928 und den Backsteinglockenturm.
Diese Kirche ist eine der ältesten Lemken-Kirchen, die 2013 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen wurde.