KRASOWICE - Die Kirche der Muttergottes von Tschenstochau
Die Kirche ist orientiert, d.h. auf der Ost-West-Achse gebaut. Sie unterscheidet sich von weitem durch ihre Fachwerkkonstruktion: einen schwarz angestrichenen, mit Teer konservierten Holzrahmen und weiß verputzte Füllungen. Das Satteldach wurde mit Biberschwanzziegeln bedeckt. Es ist eine Art von Ton- oder Zementdachziegeln, die zwar flach sind, aber unten eine sogenannte Nase zum Einhängen an der Dachlatte haben. Durch die Deckweise entsteht ein typischer „Fischschuppeneindruck“, daher ist die polnische Bezeichnung dieser Dachziegel „karpiówka” (Karpfen).
Virtueller SpaziergangGeschichte
Die Kirche
KRASOWICE
Krasowice, ein Dorf in der Woiwodschaft Oppeln, lockt bereits mit seinem Namen. Wie Heinrich Adamy, ein deutscher Geograph, der als einer der ersten die Region aus einem solchen Blickwinkel ernst genommen hatte und in seiner Forschungsarbeit über die Etymologie des Ortsnamens darlegte, wurde der Name von „kraszenie” abgeleitet, d.h. etwas schmücken, verschönern. „Krasny“ bedeutet einfach schön/hübsch, also mussten Krasowice Bewunderung hervorrufen. Adamy erwähnt auch die deutsche Übersetzung dieses Ortsnamens als „Schönfeld“. Was einfach auf ein schönes Feld oder Umgebung hinweist. Interessanterweise wurde der polnische Name mit der Zeit zu „Kraschen“ germanisiert, was in der Sprache unserer westlichen Nachbarn keine besondere Bedeutung mit sich trägt.
Die Kirche ist orientiert, d.h. auf der Ost-West-Achse gebaut. Sie unterscheidet sich von weitem durch ihre Fachwerkkonstruktion: einen schwarz angestrichenen, mit Teer konservierten Holzrahmen und weiß verputzte Füllungen. Das Satteldach wurde mit Biberschwanzziegeln bedeckt. Es ist eine Art von Ton- oder Zementdachziegeln, die zwar flach sind, aber unten eine sogenannte Nase zum Einhängen an der Dachlatte haben. Durch die Deckweise entsteht ein typischer „Fischschuppeneindruck“, daher ist die polnische Bezeichnung dieser Dachziegel „karpiówka” (Karpfen).
Im Innenraum der Kirche ist ein Barockaltar zu sehen, der von Kunsthistorikern auf die erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts geschätzt wird. In seinem zentralen Teil befindet sich ein Gemälde der Muttergottes von Tschenstochau. Auf beiden Seiten des Chorraums in angebauten Teilen wurden im Obergeschoss Logen hinzugefügt und im Querschiff gibt es eine großflächige Galerie mit Balustergeländern. Baluster sind in der polnischen Sprache nicht nur ein vertikales Element, das das Geländer in der Balustrade trägt, sondern auch das Wort für einen Teil des Kelches oder Kerzenständers: seinen profilierten Fuß. Dies erlaubt uns zu verstehen, warum diese beiden Gegenstände oft ähnliche Formen haben, obwohl sie unterschiedliche Funktionen erfüllen.
Beachtenswert im Innenraum ist auch die Barockkanzel aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Die Orgel und Kirchenbänke die ebenfalls aus dieser Zeit stammen.
Die Kirche wird mit einem quadratischen Turm mit Fachwerkkonstruktion abgeschlossen, der mit Brettern verkleidet ist und eine mit Blech bedeckte Pyramidenkuppel hat. Auf der Spitze befindet sich eine Fahne mit dem Datum 1911. Im Inneren des Turms läutet eine über 450 Jahre alte Glocke. Die Inschrift lautet: „Sebastian Gotz goss mich“