Das älteste Gotteshaus in Michalice entstand bereits im 13. Jahrhundert. Die Kirche, zu deren Besichtigung wir Sie herzlich einladen, wurde an derselben Stelle im Jahr 1614 errichtet. Die orientierte Holzkirche ist ein Blockbau aus Linden- und Kiefernbalken, auf einem Steinfundament. Beachtenswert ist auch der nahestehende Turm, der von einem Zwiebeldach mit achteckiger Laterne gekrönt wird. Zwar macht die Kirche von außen einen rohen Eindruck, bezaubert ihr Innenraum mit der Vielfalt von Dekorationen und Ausstattungsbestandteilen. Die wundervolle Kassettendecke ist mit polychromer Wandmalerei verziert, die in der Temperatechnik aus einer Mischung von Kreide und Bindemittel angefertigt worden ist. Die Decke wurde in zwei Teile gegliedert: der erste ist mit Pflanzenornamenten geschmückt, der weitere Teil ist in 11 Reihen mit Feldern unterteilt. Unter den Darstellungen sind Pflanzenabbildungen, Bildnisse von Heiligen und Szenen mit der Teilnahme von Heiligen, Wappen nobler Adelsfamilien. Zwischen den Feldern befinden sich auch Verzierungen mit Tier- und Pflanzenmotiven. Obwohl dies zu Nackenschmerzen (durch die Halsverrenkung beim nach oben schauen) führen kann, empfehlen wir jedoch sich dieses atemberaubende Beispiel sakraler Kunst genaustens anzusehen. Dies ist aber noch nicht alles. In der Kirche befinden sich ebenso interessante Gemälde und Malereien an den Wänden. Hier wurden zwölf Szenen dargestellt, wobei leider nicht alle in einem guten Zustand erhalten geblieben sind. Farbige Verzierungen finden wir auch bei den Eingängen vom Chorraum zur Sakristei und von der Vorhalle in die Kirche. Sowohl die Türenzarge als auch die Türen selbst sind polychromiert. An den Wänden sind Szenen aus dem Alten und Neuen Testament dargestellt. Unter ihnen sehen wir u. a. den Höllensturz der Gott ungehorsamen Engel, Lots Flucht aus der verdorbenen Stadt Sodom, der die Zerstörung drohte, Jakobs Traumvision, in der Gott ihm eine Himmelsleiter zeigte, die Makkabäer Truppen oder die Verkündigung. Interessant sind auch die didaktischen Bilder, die zwischen diesen Szenen zu finden sind, wie z.B. ein Anreiz zum Lesen. Seit Jahrhunderten waren Kirchen Orte, an denen man nicht nur vom Altar, sondern auch von allen anderen Elementen lernen sollte: von der Architektur über Bestandteile der Dekorationen bis hin zu Details der Ausstattung. Sicherlich war und ist das Gotteshaus in Michalice ein solches offenes, buntes Buch, das über göttliche Wundertaten und biblische Geschichten lehrt. Die polychromen Farbfassungen entstanden im Laufe des 17. Jahrhundert. Erwähnenswert ist ein Holzmusikchor aus dem Jahr 1668 im westlichen Teil des Kirchenschiffs, dem eine Empore aus dem 18. Jahrhundert hinzugefügt wurde. Die Altäre stammen aus den Jahren 1668 und 1699, die Kanzel und das Taufbecken aus dem 18. Jahrhundert, ebenso wie die Orgel.