RZEPEDŹ - Die orthodoxe Kirche des heiligen Nikolaus des Wundertäters
Die orthodoxe Kirche
IN RZEPEDŹ
Wir besuchen jedoch Rzepedź vor allem wegen des architektonischen Prachtstücks, das dort seit 1824 steht – die Holzkirche des heiligen Nikolaus des Wundertäters. Die heutige Form des Gebäudes ist das Ergebnis eines Umbaus im Jahr 1896. Bis zur Zeit der „Aktion Weichsel“ (polnisch Akcja Wisła), in deren Folge die ukrainische Bevölkerung vertrieben wurde, gehörte der Ort zur griechisch-katholischen Gemeinde. Obwohl einige der früheren Bewohner in den 1950er Jahren versuchten, zurückzukehren, blieb die Kirche in römisch-katholischen Händen und diente als Begräbniskapelle. In den siebziger Jahren renovierten die Gemeindemitglieder – trotz der Schwierigkeiten während der kommunistischen Zeit – die Kirche aus eigenen Mitteln, was ihnen die Erlaubnis des Bischofs von Przemyśl gebracht hatte, sie einmal pro Woche zu öffnen. Das war 1976 und elf Jahre später wurde die Kirche endgültig wiedereröffnet.
Das Gotteshaus ist ein Beispiel für den typischen lemkischen Stil im Kirchenbau. Die Holzkonstruktion basiert auf einem steinernen Unterbau und besteht aus drei Hauptteilen: dem Altarraum, dem Kirchenschiff und der Weibervorhalle (polnisch babiniec). Natürlich ist diese Aufteilung nicht zufällig, denn sie soll die göttliche Ordnung der Wirklichkeit widerspiegeln. Der Altarraum ist das Reich Gottes, das Kirchenschiff ist der Ort, an dem sich die Gläubigen versammeln, und die Vorhalle (polnisch babiniec) symbolisiert die Sünder, die ihren geistigen Weg erst noch beginnen müssen.
Die Wände wurden als Blockbau mit Verschalungen errichtet. Das hölzerne Gebäude ist mit einem Blechdach bedeckt, aus der Ferne heben sich drei zwiebelförmige Dächer der achteckigen Türme ab. Beim Betreten des Innenraums fällt die Ikonostase aus dem Jahr 1896 auf. Gleichzeitig wurde das Innere mit polychromen Wandmalereien verziert. Die Seitenaltäre wurden im Barockstil angefertigt und befinden sich an der Ikonostase, und der dritte befindet sich im Altarraum und ist mit dem Tabernakel verbunden. Hervorzuheben sind die Ikonen der Jungfrau Maria mit Kind, des segnenden Christus, der heiligen Anna Selbdritt mit dem heiligen Joachim und Joseph.
Aber das ist noch nicht alles: In unmittelbarer Nähe der Kirche gibt es einen wunderschönen Friedhof mit vielen historischen Grabsteinen. Darunter befindet sich die neugotische Grabplatte von Stanisław Niezabitowski, einem Offizier des Novemberaufstands und dem Besitzer von Rzepedź.
RZEPEDŹ - Die orthodoxe Kirche des heiligen Nikolaus des Wundertäters
Kofinanziert vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe aus dem Kulturförderungsfonds