ŁYSE - Die Kirche der heiligen Anna
Das Holzgebäude mit einem Kirchenschiff wurde auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes entworfen. Die Arme des Kreuzes bilden dreiseitig geschlossene Kapellen. Die Fassade der orientierten Kirche ist im unteren Teil mit viereckigen und im oberen mit achteckigen Türmen mit Dachhelmen geschmückt. Auf der Spitze, des steil geneigten Daches, befindet sich ein viereckiger Glockenreiter.
Die Kirche
IN ŁYSE
Obwohl viele polnische und orthodoxe Kirchen unentdeckte Schätze auf den Wanderwegen bleiben, ist diese wohl bekannt im ganzen Land. Jedes Jahr kommen am Palmsonntag Kamerateams und Pressefotografen, um den Wettbewerb zur Wahl der schönsten Osterpalme in Kurpie zu verewigen. Auf die Gewinner warten hohe Geldpreise, der Wettbewerb wird von angesehenen Institutionen, wie vor allem dem Ministerium für Kultur und nationales Erbe, getragen. Für uns wird hier jedoch die „Bühne“ dieses Wettbewerbs am wichtigsten sein: die Kirche der hl. Anna in Łyse.
Das Holzgebäude mit einem Kirchenschiff wurde auf dem Grundriss eines lateinischen Kreuzes entworfen. Die Arme des Kreuzes bilden dreiseitig geschlossene Kapellen. Die Fassade der orientierten Kirche ist im unteren Teil mit viereckigen und im oberen mit achteckigen Türmen mit Dachhelmen geschmückt. Auf der Spitze, des steil geneigten Daches, befindet sich ein viereckiger Glockenreiter.
Beim Besuch dieses Ortes, kann Sie zunächst die geschlossene Haupteingangstür entmutigen. Die Schlüssel werden von einer Person gehalten, die sich um die Kirche kümmert und die Sie auch bei einer Besichtigungstour nach interessanten Informationen über die Geschichte dieses Ortes fragen können. Die Kirche wurde in den Jahren 1876-1886 erbaut. Die örtlichen Zimmerleute stellten sicher, dass neben den typischen katholischen Verzierungen auch lokale, volkstümliche Motive präsent sind. Deshalb wird die Innenausstattung dieses Ortes manchmal als Kurpie-Barock bezeichnet.
Im Inneren der Kirche schafft das Holzdekor eine Atmosphäre der Ruhe, das zum Nachdenken anregt und die verwirrten Nerven beruhigt. Bis in unsere Zeit sind die ornamentreichen polychromen Farbfassungen aus dem 19. Jahrhundert erhalten geblieben. Bemerkenswert sind auch die vier Altäre. Der Hauptaltar mit den Gemälden der Muttergottes von Tschenstochau und Christus-König. Das letzte entstand in den fünfziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts und wurde von Pfarrer Czesław Łapiński nach seiner Rückkehr aus Sibirien gemalt. Ein weiteres interessantes Gemälde ist die Darstellung der heiligen Anna aus dem Jahr 1789. In der Kirche befinden sich auch Gemälde von Antoni Wężyk, der in den Jahren 1938-50 Pfarrer der hiesigen Gemeinde war. Ihre Titel sind „Segen der Kurpie“ und „Mariä Himmelfahrt „. Es lohnt sich, die Gemälde, Ornamente und Skulpturen in der Kirche genauer zu betrachten, um Bezüge zur Kultur und Kunst der Kurpie zu finden. Eines der Gemälde stellt zwei sich begrüßende Frauen dar. Es sind Maria und Magdalena, die auf dem Hintergrund einer für Kurpie typischen Hütte stehen. Auf einem anderen sieht man einen Mann, der Christus hilft das Kreuz zu tragen, es ist eine Gestalt in typischer Kurpie-Tracht.
Nach der Besichtigung des Kircheninneren empfehlen wir Ihnen einen Spaziergang auf dem Kirchengelände. Die Stationen des nahe gelegenen Rosenkranzweges sind ein Beispiel für die Kurpie-Kunst, sie wurden von Józef Bacławski gemeißelt. In der Nähe befindet sich auch die Figur eines Sensenträger aus Kurpie zum Andenken an den Januaraufstand und ein altes Kreuz aus dem Jahr 1863, das ebenfalls zur Erinnerung an diesen Aufstand errichtet wurde.
Quelle:
ŁYSE - Die Kirche der heiligen Anna
Kofinanziert vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe aus dem Kulturförderungsfonds