WIZNA - Die Kirche des heiligen Johannes des Täufers
Wizna ist ein außergewöhnlicher Ort auf der historischen Landkarte Polens. Hier befindet sich nicht nur eine wunderschöne Kirche, die wir gleich beschreiben werden, sondern auch ein Dorf, das früher eine Stadt mit faszinierender Geschichte war. Bereits um 1400 erhielt Wizna die Stadtrechte, die sie dann vier Jahrhunderte lang – bis 1870 – beibehielt.
Die Kirche
IN WIZNA
Wizna ist ein außergewöhnlicher Ort auf der historischen Landkarte Polens. Hier befindet sich nicht nur eine wunderschöne Kirche, die wir gleich beschreiben werden, sondern auch ein Dorf, das früher eine Stadt mit faszinierender Geschichte war. Bereits um 1400 erhielt Wizna die Stadtrechte, die sie dann vier Jahrhunderte lang – bis 1870 – beibehielt. In der Zeit der Adelsrepublik Polen, vom 16. bis 18. Jahrhundert, fanden hier die Sejmiks (Landtage) statt. Die Geschichte reicht jedoch noch weiter, wir verfügen über Analysen von Archäologen und Historikern, die davon zeugen, dass bereits im 11. Jahrhundert an dieser Stelle an der Narew eine befestigte Siedlung stand, die die Aufgabe hatte, die Gebiete von Masowien zu bewachen. In der Renaissance hielten sich hier solche Persönlichkeiten wie Bona Sforza und Anna Jagiellonica auf. In der Zeit des Albtraums des Zweiten Weltkriegs wurden hier die polnischen Stellungen verteidigte, die Teil der Verteidigungslinie entlang des Flusses Narew waren. Auf diesem Gebiet ereignete sich auch die denkwürdige Schlacht bei Wizna, die heute als „polnische Thermopylen“ bezeichnet wird. 720 polnischen Verteidigern standen 42.000 deutsche Soldaten gegenüber.
Der erste Ort christlicher Anbetungen in dieser Ortschaft war die Schlosskapelle. Historischen Quellen zufolge bestand sie bereits im 14. Jahrhundert und im 15. Jahrhundert wurde die Holzkirche des hl. Evangelisten Markus gebaut. Die gotische Kirche des hl. Johannes des Täufers, deren Stifterin die Herzogin von Masowien Anna war, entstand ungefähr im 16. Jahrhundert. Die Kirche wurde mehrmals renoviert, zuerst 1658, dann in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts sowie Ende des 19. Jahrhunderts. Leider brachte ihr das nächste Jahrhundert ein dramatisches Schicksal. 1944 wurde die Kirche von deutschen Truppen zerstört. Glücklicherweise wurde in den Jahren 1951-1958 eine Aktion zum Wiederaufbau der Kirche durchgeführt, wo man auch daran gedacht hatte, den charakteristischen gotischen Stil wiederzugeben.
Die Anordnung von Mauersteinen im Gebäude wird als wendischer Verband (hier auch als slavischer Verband genannt) bezeichnet. Dies ist eine interessante Einzelheit, denn historisch gesehen kam diese Art der Verlegung von Mauerverbänden im 13. Jahrhundert in Polen vor, aber sie verschwand um 1420. Im Erdgeschoss ist das Gebäude mit passenden Feldsteinen verstärkt.
Im Innenraum wird unsere Aufmerksamkeit auf das dreischiffige, mit vier Jochen und einem Presbyterium mit drei Jochen, das durch eine Wand mit Glasmalerei abgeschlossen wird, gelenkt. An den Enden der emporsteigenden Pfeiler können Beobachter Stern- und Netzgewölbe erblicken. Dank der Bemühungen der Restauratoren und Baumeister sind Teile eines frühbarocken Epitaphs und eines spätgotischen Kruzifixes erhalten geblieben.
Die Quelle:
WIZNA - Die Kirche des heiligen Johannes des Täufers
Kofinanziert vom Ministerium für Kultur und nationales Erbe aus dem Kulturförderungsfonds